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Rezensionen zu
Unter Wasser ist es still

Julia Dibbern

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Ein Highlight

Von: @soulbooks_forever

15.05.2024

Ruhe. Unendliche Ruhe. Unglaublich lärmende Ruhe. Gedanken fliegen. Gefühle jagen einander. Und mittendrin: ich. Wie lange ich noch gefragt habe, warum dieses Buch diesen Titel trägt, weiß ich nicht mehr. Aber ich denke, ich habe die Antwort gefunden. Zumindest für mich, denn mit Mairas Geschichte hat Julia Dibbern etwas sehr besonderes gezaubert. Es gibt so viele Fragen, die sich mit während des Lesens gestellt haben. Von 'Was ist Schuld?' , 'Wer trägt sie?' , 'Ist es unter Wasser wirklich still?' bis hin zum 'Warum?' war einfach alles dabei. Und jede der Fragen wurde mir auf unfassbar intensive Art beantwortet. Denn wenn diese Geschichte eines ist, dann intensiv. Und ebenso fesselnd, traurig, wunderschön, gefühlvoll, tiefgründig und still. Und diese Stille ist es, die Maira verstehen und aushalten lernen muss, um mit ihrer Vergangenheit leben und vielleicht sogar abschließen zu können. Stille ist nicht immer einfach. Sie kann außerordentlich schwer sein und gleichzeitig so leicht. Und so sind es Mairas Weg durch ihr Leben, ihr Lernprozess, ihr Ankommen, ihre Akzeptanz, die ich hier als Leserin begleitet habe. Und diesen Weg hätte Julia kaum wundervoller gestalten können und vor allem: kaum überraschender am Ende. Es ist, für mich, Julias bestes Buch. Sie hat hier ganz klar und deutlich gezeigt, was sie kann, was es ausmacht, wirklich talentiert zu sein. Werde ich das Buch erneut lesen? Auf jeden Fall! Ist es als Print und E-Book eingezogen? Definitiv! Ist es ein echtes Highlight und Herzensbuch? Sowas von. Und daher bleibt mir jetzt nur noch eines zum Schluss: Lest es bitte. Lasst Euch auf diese emotionale Reise ein und genießt jeden Augenblick davon.

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Maira benötigt für ihre berufliche Selbstständigkeit Geld und beschließt deshalb, ein letztes Mal in ihre alte Heimat an der Ostsee zu reisen, um das Zuhause ihrer Kindheit zu verkaufen. Was auf dem Papier wie ein simpler Plan klingt, wirft Maira in der Realität ziemlich aus der Bahn. Denn die Rückkehr auf den Hof ihrer einst unter tragischen Umständen verstorbenen Mutter bedeutet nicht nur, dass sie sich durch alte Erinnerungsstücke wühlen muss. Sie begegnet auch all den Menschen wieder, die sie damals Hals über Kopf hinter sich gelassen hat. Zuvorderst ihrer besten Freundin und ihrem besten Freund aus Kindheitstagen. Obwohl viele unschöne Momente mit ihren letzten Monaten und Wochen an der Ostsee verknüpft sind, beginnt Maira zu realisieren, wie wichtig es ist, sich endlich diesen Erinnerungen zu stellen. Damit ein Heilungsprozess abgeschlossen und sie vielleicht einen Neuanfang der ganz anderen Art beginnen kann… PERSÖNLICHE ANLAUFSCHWIERIGKEITEN Dieses Buch ist keine leichte Kost. Und ich gebe unumwunden zu, dass ich kurz davor stand, es nach den ersten Seiten für einen passenderen Zeitpunkt zur Seite zu legen. Denn ich war in dem Moment sowieso ein bisschen traurig und nicht ganz so gut drauf. Weshalb mich der melancholische Beginn von „Unter Wasser ist es still“ zusätzlich heruntergezogen hat. Aber ich habe durchgehalten und das hat sich absolut gelohnt. Nur wenige Seiten später war ich total in der Geschichte von Maira und ihrer Mutter drin und habe das gesamte Buch innerhalb weniger Lesestunden verschlungen. (Hinweis: damit möchte ich keinesfalls sagen, dass der Beginn von „Unter Wasser ist es still“ in irgendeiner Form negativ ist. Mein kurzes Zögern lag allein an meiner persönlichen Stimmungslage). DAS BUCH DER AUTORIN Ich meine mich erinnern zu können, dass Julia Dibbern auf Instagram gepostet hat, dass „Unter Wasser ist es still“ in ihren Augen ihr bislang bestes Buch ist. Dem kann ich absolut zustimmen. Obwohl auch alle anderen Büchern der Autorin für mich in die Kategorie „Lesehighlights“ fallen, hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass Julia Dibbern bei dieser Geschichte alles an Herzblut einfließen lassen konnte, was sie zu geben hat. Es ist genau ihre Art von Geschichte, ihr Setting, ihr Thema. Und deshalb hat mir dieses Buch besonders viel gegeben. PLUSPUNKTE: AUFBAU An der Stelle möchte ich unbedingt hervorheben, dass ich selten ein Buch mit mehreren Zeitebenen und Erzählperspektiven gelesen habe, bei dem diese so meisterhaft und ohne jegliches „Holpern“ miteinander verwoben wurden. Das war alles wie aus einem Guss und jedes kleine Puzzleteil passte ins nächste. Das hat mir so gut gefallen und hat den Lesespaß immens erhöht. Begeistert hat mich zudem der Spannungsbogen, der sich durch das Rätsel um die letzte Nacht im Leben von Mairas Mutter ergeben hat. Genau wie die Tatsache, dass ich mir bis zum Schluss nicht sicher war, wie Maira ihren weiteren Lebensweg gestalten wird. FAZIT „Unter Wasser ist es still“ konnte mich trotz kleiner Anlaufschwierigkeiten von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen. Bücher, in denen die Hauptpersonen an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren, haben immer mein Herz. Aber dieses hat mich durch den Aufbau und Inhalt der Geschichte ganz besonders gecatcht.

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Maira hat von ihrem Arbeitgeber, der wie ein Ziehvater für sie ist, das Angebot erhalten, seinen Restaurationsbetrieb zu übernehmen. Nach kurzer Bedenkzeit, ob sie sich der Verantwortung stellen möchte, stimmt sie zu, schließlich gilt es das Lebenswerk der Person zu bewahren, die sich vor einigen Jahren bedingungslos ihrer angenommen hat. Vor der Übergabe muss Maira ihr Elternhaus an der Ostsee verkaufen, das von Investoren heiß begehrt ist und das Maira seit dem Tod ihrer Mutter Katharina vor knapp 18 Jahren nicht mehr betreten hat. Der Weg zurück fällt ihr schwer, ist er doch mit traurigen Erinnerungen verbunden und mit einer Schuld, die auf Maira lastet, weshalb sie am liebsten niemanden vor Ort treffen möchte. In dem kleinen Dorf bleibt ihre Rückkehr nicht lange verborgen und dann ist es doch schön, ihre besten Freunde wieder zu sehen, bei denen sie sich nie mehr gemeldet hatte und die sie dennoch mit offenen Armen empfangen. Ohne sich dagegen wehren zu können, holen Maira auf dem Hof die Erinnerungen ein und auch die Frage, was am Tag des Todes ihrer Mutter tatsächlich passiert ist. Der Roman wird aus der Perspektive von Maira geschildert, die im Juni in ihre Heimat an der Ostsee zurückkehrt. Rückblenden schildern Episoden aus ihrer Kindheit, in der sie früh Verantwortung übernehmen musste. Daneben gibt es vereinzelte Briefe ihrer Mutter, die wie ein Tagebuch aufgebaut sind und Erinnerungen bewahren sollen. Die Perspektive einer dritten Person trägt dazu bei, das Rätsel um Katharinas Tod zu lösen. Trauer, Schmerz, Nostalgie und Melancholie sind von Anbeginn spürbar und machen nachvollziehbar, welche Last auf Mairas Schultern lastet. Indem sie sich schrittweise öffnet und Erinnerungen zulässt, erfährt man allmählich, wie grausam das Schicksal war und wie abrupt eine Kindheitsidylle endete. Die Rückblenden ergänzen die Handlung in der Gegenwart passend und sorgen für einen spannenden Aufbau. Die Dramatik in der Geschichte bewegt und lässt mit der Aufarbeitung der Vergangenheit gleichzeitig hoffen, dass Maira sich ihren Dämonen stellen und Frieden mit der Vergangenheit machen kann und dadurch Kraft für einen Neuanfang schöpft. Die Geschichte ist wie die Entwicklung von Maira authentisch und handelt neben der Verarbeitung eines Traumas und der Klärung von Schuldfragen, von Liebe und Freundschaft, vom Bewahren und Loslassen, von Abschieden und Heimat. Die Atmosphäre der rauen Ostsee sowie die Einbeziehung der Folgen von Tourismus und Umweltverschmutzung ergänzen die Handlung und geben der Erzählung den passenden Rahmen. "Unter Wasser ist es still" mutet schwermütig und traurig an, entwickelt sich am Ende jedoch versöhnlich und hoffnungsvoll, ohne ein kitschiges Happy End zu erzwingen.

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Diese bewegende Geschichte um Maira hat mich sehr berührt. Sie hat ihre Kindheit mit ihrer Mutter an der Ostsee verbracht. Als diese sehr früh an Demenz erkrankt, trägt sie die ganze Verantwortung. Julia Dibbern erzählt sehr berührend und mit klarer Sprache von Mairas Weg und ihrem Trauma. Sie kehrt 20 Jahre später dorthin zurück und wird mit Erinnerungen, Gedanken und Gefühlen an vergangene Zeiten regelrecht überflutet. Das Wiedersehen mit ihren Freunden und die Rekonstruierung der letzten Tage dort, als ihre geliebte Mutter starb, löste auch verschiedene Emotionen bei ihr aus. Dieser Roman ist wehmütig und herzergreifend. Maira ist sehr authentisch beschrieben und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sie bearbeitet ihre Vergangenheit und wächst über sich hinaus. Das Cover spiegelt die Stimmung des Inhalts wider. Fazit: Ich hatte wundervolle Lesestunden und vergebe 5/5⭐️

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