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Miles Cameron

Artifact Space

Roman

(2)
Paperback NEU
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Die Galaxis ist besiedelt. Großschiffe bringen Passagiere und Fracht von einem Sternsystem zum anderen, und ihre Handelsrouten sind die Adern der menschlichen Zivilisation. All das wäre jedoch nicht möglich ohne den kostbarsten Rohstoff von allen: Xenoglas. Es ist nur auf City erhältlich, einer riesigen Orbitalstation – und genau dorthin ist Marca Nbaro unterwegs. Dass sie allerdings gar keine Offiziersanwärterin ist, sondern auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, das darf niemand wissen …

»Miles Camerons ›Artifact Space‹ ist unglaublich spannend und episch!«

The Times

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Originaltitel: Artifact Space
Originalverlag: Gollancz
Paperback , Broschur, 672 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-453-32306-3
Erschienen am  13. March 2024
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Solide Unterhaltung

Von: Buecherbriefe

28.04.2024

Der Hintergrund unserer Erzählung unterscheidet sich dabei zunächst nicht grundlegend von dem anderer Science-Fiction-Romane: Einige Jahrhunderte in der Zukunft ist die Erde zu klein für die Menschheit geworden. Zwangsläufig hat sie sich im Weltraum ausgebreitet und unzählige Planeten besiedelt. Den Kitt dieser verstreuten Gesellschaft stellt der nach wie vor florierende Handel dar. Dieser wird vor allem durch die Großschiffe ermöglicht, die dazu mehrere Jahre am Stück unterwegs sind. Auf genauso ein Großschiff – in unserem Fall die „Athen“ – wirft uns Cameron zusammen mit unserer Protagonistin Nbara und nimmt sich dabei sehr viel Zeit, um uns in die Eigenheiten des Bordalltags einzuführen. Neben relativ aufregenden Tätigkeiten wie dem Kampftraining oder ersten Flugstunden erhalten auch eher banalere Angelegenheiten wie Probleme mit der Wäscherei, die Wahl der richtigen Kantine oder der Versuch, Langeweile auf einer langen Fahrt zu vermeiden, ausreichend Raum. Die Beschreibungen erinnern dabei im Grunde genommen an die eines Schiffes – kein Wunder, war der Autor doch selbst einmal Offizier bei der amerikanischen Marine und konnte damit aus eigenen Erfahrungen schöpfen. Während der gemächliche Einstieg den Plot zunächst nur wenig voranbringt, sorgt er dafür, dass wir das Schiff und die Crew in unser Herz schließen und damit letztlich wirklich an ihrem Schicksal interessiert sind. Auffällig ist zudem die starke militärische Prägung des Handelsschiffes. Auch wenn es sich bei der „Athen“ offiziell um ein Handelsschiff handelt, tragen die Crewmitglieder militärische Dienstgrade, sind in hierarchische Strukturen eingebunden und ganz grundsätzlich verfügt das Schiff über ein breites Waffenarsenal. Der Begriff Handelsschiff stellt also im Grunde genommen eine Mogelpackung dar. Natürlich werden Waren umgeschlagen, aber davon bekommen wir als Leser nur am Rande etwas mit. Zum Glück will ich hinzufügen, bleibt uns so zumindest ein zweiter Robinson Crusoe erspart. Leider gelingt es dem Autor nicht, aus diesem vielversprechenden Setting Kapital für seine Figuren und die Charakterentwicklung zu schlagen. So ist etwa bei unserer Hauptfigur Marca Nbara Potential für eine tiefgründige Figur vorhanden, die eine interessante Entwicklung verspricht. Leider spielt ihre Vergangenheit abgesehen von den ersten Seiten keine wirkliche Rolle. Keiner ihrer Fehler hat Konsequenzen für sie als Person (allenfalls für ihr Umfeld, womit sie aber recht gut klar zu kommen scheint …) und sämtliche Herausforderungen gehen ihr ein Stück weit zu leicht von der Hand. Darin liegt auch mein Hauptkritikpunkt: Natürlich macht es Sinn, dass die alleinige Erzählerin in alle relevanten Entwicklungen involviert ist. Aber wirklich glaubwürdig ist es nicht, wenn ein Frischling an Bord eines Schiffes innerhalb eines Jahres zur besten Pilotin, Teilzeit-Logistikerin, Spionageagentin, erfahrenes Kampfmitglied, Leiterin der Flugraumüberwachung, Sprachexpertin für außerirdische Rassen und Ausbildungsleiterin wird. In einem begrenzten Rahmen von ein oder zwei Romanen und weil wir ihr doch ein Stück weit Sympathien entgegenbringen können – schließlich ist sie mit uns an Bord gekommen – kann man über diese Schwächen hinwegsehen. Leider handelt es sich bei ihr aber um keinen Sci-Fi Horatio Hornblower, diesen Weg hat bereits der erste Band nachhaltig verbaut. Darüber hinaus gibt es noch eine überschaubare Anzahl von Nebenfiguren mit wiederkehrenden Auftritten. Auch diese sind nicht sonderlich gut ausgearbeitet, erwecken aber auch nicht den Eindruck, dass mehr als eine klar umgrenzte Aufgabe hinter ihnen steckt. Wenigstens sorgen Figuren wie eine sehr eigenwillige Schiffs-KI und ein Spionageoffizier, der eine Parodie sämtlicher männlicher Klischees darstellt, für viele unterhaltsame Momente. Rein handwerklich profitiert der Roman von der jahrzehntelangen Erfahrung des Autors. Cameron weiß einfach, wie man einen Roman und die dazugehörigen Spannungskurven aufbauen muss – keine Selbstverständlichkeit für einen Roman mit einer einzigen Erzählfigur. Er weiß, an welchen Stellen er das Tempo anziehen muss und wann wir Leser wieder Zeit zum Durchatmen brauchen. So ist es kein Wunder, dass ich den Roman - trotz der schwachen Hauptfigur - kaum aus den Händen legen konnte. Die Action-Szenen verlaufen routiniert und dynamisch, stehen aber eindeutig nicht im Mittelpunkt des Geschehens und sind insgesamt rar gesät. Fazit Artifact Space von Miles Cameron erfindet das Genre nicht, weiß aber durchgängig zu unterhalten. Das Setting mag nicht neu sein, dafür sorgen die Einblicke in den Alltag eines Schiffes aus der Perspektive eines Neulings für ausreichend Abwechslung. Einen Horatio Hornblower im Science-Fiction Gewand darf man angesichts des unrealistischen Werdegangs der Hauptfigur leider auch nicht erwarten. Damit handelt es sich um einen wirklich unterhaltsamen Science-Fiction Roman für zwischendurch, bei dem Genre-Fans sicherlich nichts falsch machen können.

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Artifact Space

Von: gosureviews

20.03.2024

Ich habe schon oft gesagt, dass eine gute Geschichte traditionelle Elemente aufgreifen und ihnen einen neuen Blickwinkel, eine neue Wendung geben kann. Das ist es, was Miles hier tut, und er bewerkstelligt es auf bewundernswerte Weise. Artifact Space hat alles, was ich mir von einer Space Opera wünsche. Es gibt kilometerlange Raumschiffe, seltsame Außerirdische, Raumstationen, unbekannte Planeten, sympathische Charaktere, künstliche Intelligenz und ein echtes Gefühl der Gefahr, und das alles verpackt in einer Welt, die mich an einen aktualisierten Heinlein-Roman erinnert hat. Miles nimmt das, was im Grunde Star Trek's Idee eines Siedlerzugs(Wagon Train wie im wilden Westen) zu den Sternen ist - die Großraumschiffe bilden eine Versorgungslinie für das seltene Xenoglas - und fügt all die Dinge hinzu, die Star Trek so erfolgreich gemacht haben - sympathische Charaktere, fremde Planeten und Begegnungen mit Außerirdischen. Dazu kommt noch eine größere Nebenhandlung: Jemand - oder etwas - zerstört diese Großschiffe ohne Vorwarnung oder Grund. Die "Athener" könnten die Nächsten sein, was den ganzen Roman hindurch für Spannung sorgt. Was am meisten auffiel, war, wie leicht sich dieser Roman liest. Cameron schafft es geschickt, dem Leser die Hintergrundgeschichte von Marca Nbaro, eine zukünftige Historie und eine zukünftige Gesellschaft zu erzählen, ohne jemals das Gefühl zu haben, mit Informationen überladen zu müssen. Es ist, als hätte er schon seit Jahren Space Opera geschrieben. Ein Großteil des Buches handelt davon, wie Marca Nbaro die zahlreichen Herausforderungen in den Reihen der Athener meistert. Zu Beginn erfahren wir, dass Marca wegen des Einflusses eines Mitglieds einer der großen Familien aus der Kadettenausbildung geworfen wurde. Dennoch ist es ihr gelungen, sich unter falscher Identität als niedere Hilfskraft an Bord der "Athen" zu schleichen. Sie verbringt einen Großteil des ersten Teils des Buches damit, sich als Hochstaplerin und ihrer Stellung unwürdig zu fühlen, aber mit der Zeit gelingt es ihr, ihr Potenzial zu zeigen und das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, die sich ihr an Bord des großen Schiffes bieten. Die militärische Struktur, auf der die Athener Gesellschaft aufbaut, ist eindeutig etwas, das Marca in ihrem schwierigen Leben braucht, und sie ist entschlossen, das Beste daraus zu machen, was mich an die Heinlein-Jugendbücher oder an die Honor-Harrington-Serie von David Weber erinnert. Die Hintergrundgeschichte verrät uns im Laufe des Buches, dass da natürlich noch mehr dahinter steckt. Ich hatte zwar meine Zweifel an der bemerkenswerten Geschwindigkeit, mit der Marca die Karriereleiter hinaufsteigt, aber es ist klar, dass Marca vor ihrer unglücklichen Entlassung vielversprechend war und dass sie ihre Fähigkeiten nutzt, um ihr Potenzial auszuschöpfen. (Ich bin auch ziemlich davon überzeugt, dass mehr dahinter steckt, als uns bisher gesagt wurde - eine lenkende Hand, die bisher unsichtbar war, die ihr beim Vorankommen hilft). Obwohl es viele Charaktere gibt, denen Marca auf ihrer persönlichen Reise begegnet, tut Miles gut daran, sie getrennt und identifizierbar zu machen, was den Verlust derer, die sie auf ihrem Weg trifft, bedeutsam macht. Gleichzeitig sind die außerirdischen Rassen zweifellos fremdartig. Auch wenn der Schwerpunkt des Buches eindeutig auf den Charakteren liegt, gibt es auch andere Elemente, die gut funktionieren. Keine lesenswerte Space Opera kann Weltraumschlachten schlecht darstellen, und dieses Buch macht sie besonders gut, ob in Raumschiffen oder im Nahkampf an Bord der Großschiffe. Miles gelingt es gut, zu erklären, wie Weltraumschlachten ablaufen können, und dabei die Auswirkungen der Relativitätstheorie zu berücksichtigen. Eine kleine Warnung allerdings: Das Ende ist ein echter Cliffhanger, der entweder nervt oder Lust auf das nächste Buch macht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Artifact Space" meinen inneren "Spacer" zum Strahlen gebracht hat. Es fängt schnell an, hat mich aber durchgehend gefesselt und bringt neue Ideen in die traditionelle SF. Es ist ein Lobgesang auf all die alten SF-Tropen, aber mit einem brandneuen Upgrade. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Einfach brillant und mit Sicherheit eines meiner Bücher des Jahres.

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Vita

Miles Cameron hat mittelalterliche Geschichte studiert und als Soldat selbst an vielen Kriegsschauplätzen gekämpft. Inzwischen widmet er sich jedoch ganz dem Schreiben und dem historischen Schwertkampf. Miles Cameron ist verheiratet und lebt in Kanada.

www.traitorson.com

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